Sammlungen Freilichtmuseum Finsterau
Musik aus dem Koffer
Tragbare Plattenspieler aus den 1950ern
Jugendliche mit Kopfhörern in den Ohren gehören zum alltäglichen Bild – auf der Straße, im Bus, der U-Bahn, auf dem Pausenhof. Dank der Erfindung von MP3 Format, iPod, Smartphone und Co gibt es heute Musik für die Hosentasche. Davor waren es Walkman und Discman, die das Hören von Musik unterwegs möglich machten. Doch tragbare Abspielgeräte gab es bereits viel früher, wenn auch nicht so klein und handlich: mit Hilfe eines sogenannten Phonokoffers konnten seit den 1950er Jahren Schallplatten auch unterwegs gehört werden. Voraussetzung war allerdings das Vorhandensein eines Stromanschlusses und eines Verstärkers. Die preisgünstigen, in einen Koffer integrierten Plattenspieler waren vor allem bei jungen Musikfans beliebt. Lieblingsplatten, Schlager und Rock’n‘Roll konnten nun auch außerhalb des Wohnzimmers im Jugendzimmer, bei Freunden oder auf Partys abgespielt werden.
Der Philips Phonokoffer AG 2117 wurde in den Jahren 1955 bis 1957 produziert. Er verfügt über drei Drehgeschwindigkeiten sowie eine Wendenadel, die das Abspielen sowohl von Vinyl- als auch von Schellackplatten ermöglicht.
Etwas später, im Jahr 1959, kam der Dual p 300 r auf den Markt. Der Kofferplattenspieler mit vier Drehgeschwindigkeiten konnte Normal-, Mikrorillen- und Stereoschallplatten abspielen. Dank des abnehmbaren Kofferdeckels sind beide Geräte auch für das Abspielen der größeren 12“-Platten geeignet.
Plattenspieler, Inv.–Nr.: F 2012/180 und F 2012/181
Text: Lisa Maria Ornezeder, Fotos: Konrad Obermeier, Freilichtmuseum Finsterau