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Bewahren

Die Freude am Haben


Wenn Dinge „aus dem Feld“ ins Museum kommen, sind sie staubig, oft richtig schmutzig. Staub und Flusen vorsichtig abzusaugen ist die erste Arbeit. Porzellan, Emailleware und dergleichen wird richtig gewaschen. Dafür ist im Depot die Schmutzschleuse eingerichtet. Wovor aber muss eine Reinigung Halt machen? Was ist aussagekräftige Spur von Zeit und Nutzung? Und was ist einfach Dreck? Erfahrene MuseumsarbeiterInnen holen im Einzelfall Fachrat ein.

Textilien, Holz und Leder, Seile, Knochen, Sehnen, überhaupt alles, was aus organischem Material besteht, wird im Quarantäneraum gegen Schädlinge behandelt. Lose Teile werden gesichert. Kurzum: Beim Konservieren wird all das getan, was dazu dient, dass der vom Museum übernommene Bestand ungeschmälert weiter erhalten bleibt. Der Depotverwalter bringt seine Erfahrung in die alltäglichen Entscheidungen ein, was an den Objekten zu tun ist und wer dazu berufen werden muss.
Restaurierung ist immer die Arbeit von RestauratorInnen. Die Entscheidung über die Wege und Ziele des Restaurierens trifft unter Beachtung des Fachrates immer MuseumsleiterIn oder SammlungsleiterIn.

Museum und Bananenkistl sind vor langer Zeit eine schier unauflösliche Ehe eingegangen. In Dachboden- und Kellerdepots stapeln sich Schachteln, gefüllt mit Kram und stillen Schätzen. Ein vergilbender Zettel mit Informationen zum Inhalt des Behältnisses und zu dessen Herkunft ist zu den Sachen gesteckt.

Es geht auch anders. Das Depot des Freilichtmuseums Massing ist mit Industrie-Hochregalen ausgestattet, welche Paletten der EUR-Norm 80x120cm aufnehmen. Für Kleinobjekte stehen Schränke und Schubladenkommoden bereit. Säurefreies Textilseidenpapier und säurefreier Museumskarton, unbehandelter Molton- und Nesselstoff, Aufsteller für Inventarnummern und viele andere Hilfsmittel haben sich für eine dauerhafte und alltagstaugliche Einlagerung bewährt.
Im Freilichtmuseum Finsterau wurde 1989 erstmals in Bayern ein Museumsdepot mit Hochregallager für EUR-Paletten in Betrieb genommen. Auf den Erfahrungen dieses Museums fußen Planung und Betrieb des Massinger Museumsdepots.

Das Freilichtmuseum Massing erhielt 2007 den Sonderpreis des Bayerischen Museumspreises für die Konzeption und Neueinrichtung des Depots der Sammlung und dessen beispielhaften Betrieb.

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TEXT: Martin Ortmeier | FOTOS: Josef Lang, Gerhard Nixdorf

Bilck in das Zentraldepot des Freilichtmuseums Massing

Paarweise hängende Lagerung von Zuggeschirre in speziellen Lagerpaletten

Keramiksammlung in Stahlschränken

Lagerung von Inventar in Stahlschubläden