Freilichtmuseum Finsterau
Das Sachl aus Rumpenstadl
Ehedem ein kleiner Bauernhof, zuletzt ein armseliges Häusl
1848 war Revolution in Deutschland, in ganz Europa revoltierten Bürger und Arbeiter. In einem kleinen Bauernhof im südlichen Bayerischen Wald wurde renoviert.
Die helle Stube mit der schwarzen Holzdecke ist durch die eingeschnitzte Jahreszahl 1848 datiert. Die Blockwände waren damals schon alt, aber man vergrößerte die Fenster, damit mehr Sonnenlicht in die Stube gelangen konnte. Vermutlich wurde zu diesem Zeitpunkt der gemauerte Teil des Erdgeschosses hergestellt und der praktische Sesselofen wurde gebaut.
Später wurden von der großen Stube kleine Räume abgetrennt. Alle diese Umbauten, Reparaturen und Nutzungsänderungen haben ihre Spuren hinterlassen, an denen wir die Geschichte des Hauses ablesen können.
Das Sachl stand in der Nähe des Markts Röhrnbach. Es gehörte einmal zu einem kleinen Bauernhof. Wir wissen nicht, warum der Bauer Stück für Stück seiner Wiesen und Felder „vertrümmert“ hat.
1914 waren nur noch das Wohnstallhaus und wenige Felder und Wiesenstücke geblieben, welche die junge Familie Graf kaufte. Weil kein Stadel mehr zum Anwesen gehörte, hat der neue Eigentümer an sein Haus eine Tenne angebaut. Das Dach hat er steiler gemacht, damit mehr Bergeraum für Heu entstand.
Die Ausstattung des Hauses erzählt vom herben Schicksal der letzten Bewohnerin Karolina Graf.
Erbaut vermutlich 1766, Umbauten 1848 und 1914 – verformungsgerecht vermessen und abgetragen 1980/81, wiedererrichtet 1982 bis 1984 – Originaleinrichtung nach dem Bestand von 1978
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