Freilichtmuseum Massing
Der Heilmeierhof
Mitten durch das Anwesen führt eine öffentliche Straße
Vierzig Jahre lang war der Heilmeierhof ein verschlafener Winkel am äußersten Ende des weitläufigen Museums. Seit 2012 ist dort die Museumspädagogik eingerichtet, jetzt pulst dort täglich das Leben. Mädel und Buben eilen in die Schulstube, vor dem Waschhaus dampft heißes Wasser aus den zinkblechenen Wannen, an den Leinen flattern frisch gewaschene Schürzen, aus der Kramerei tönt die Ladenklingel.
Die Baugruppe Heilmeierhof ist in der Art eines offenen Vierseithofes gestaltet. Wohnstallhaus, Stadel, Getreidekasten, Austragshaus und Wasch- und Backhaus sind beidseits einer schmalen Landstraße gruppiert. Die Rekonstruktion entspricht einem Gastwirts-Anwesen mit Landwirtschaft. Das Wohnstallhaus, ein Blockbau mit reich bemalten Schroten, ist im Giebelfeld 1795 datiert. 1972 wurde das Haus abgetragen und 1974 im jungen Museum idealisiert wiederaufgebaut. Seit 1996 ist seine Fassade nach historischen Quellen als Wirtshaus geschichtsgetreu rekonstruiert.
Der Hof wird für Veranstaltungen genutzt. In der Wirtstube gibt es Lesungen und Stubenmusik, im Stadel ist ein Veranstaltungsraum eingerichtet, seit 2017 ist an das Wohnhaus eine Schulstube angebaut. Eine Ausstellung mit vielen wertvollen Sammlungsstücken widmet sich dem Hafnerhandwerk und der bäuerlichen Ziegelproduktion.
Wohnstallgebäude aus Pilberskofen bei Mamming; 1795 datiert – Stadel aus Blindenhaselbach bei Neumarkt-Sankt Veit; eintenniger Ständerbau mit Zierbundwerk, bezeichnet 1770 – Getreidekasten aus Trauterfing bei Vilsbiburg; geständerter Blockbau mit offenem Bundwerk, unten ursprünglich Wagenschupfen – Austragshaus aus Winhöring; über der Haustüre datiert 1728, seit 2014 als Alte Kramerei eingerichtet – Wasch- und Backhaus; 2011 rekonstruiert nach einem Bauplan (1901) aus Salksdorf bei Geisenhausen – Anbau (erdgeschossig) an das Wohnstallgebäude für eine barrierefreie alte Schulstube 2016/17
Finanziert vom Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen mit Förderung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
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