Freilichtmuseum Finsterau
Der Petzi-Hof
Ein rundum geschlossener Vierseithof
Ein kompletter Hof mit sieben Gebäuden wurde aus Pötzerreut bei Röhrnbach nach Finsterau übertragen. Nie zuvor war ein Baudenkmal so getreu in allen Details abgebaut und an einem neuen Ort wieder aufgebaut worden. Das Freilichtmuseum Finsterau hat mit dem Petzi-Hof Museumsgeschichte geschrieben.
Er war einer der letzten großen Höfe des Bayerischen Waldes, der ohne Veränderungen in seinem überkommenen Zustand erhalten geblieben ist.
Wenn man heute – wie vor achtzig und neunzig Jahren – durch die Pforte neben dem Tor den Hof betritt, scheint sich nichts geändert zu haben. Rechts liegt das niedrige, langgestreckte Inhaus. Es ist 1818 errichtet worden und diente die meiste Zeit als Wohnung für Inleute. An der anderen Seite des Tores schließen der Backofen und das Austragshaus an. Dieses Haus wurde um 1847 gebaut.Das Wohnhaus überragt die anderen Häuser um eineinhalb Stockwerke. Das Erdgeschoss ist mit Ausnahme der Stube vollständig aus Feldsteinen gemauert, das obere Stockwerk ist größtenteils in Blockbau errichtet. Nur die Westseite wurde 1867 bei einem Umbau als Schaufassade in verputztem Ziegelmauerwerk ausgeführt. Der Blockbau von Stube und Obergeschoss stammt aus dem Jahr 1704.
Das nördliche Gebäude birgt Kuh-, Hühner- und Schweinestall. Ochsenstall und Stadel bilden die Ostseite des Hofes. Der große Stadel, erbaut 1927, ist das jüngste Gebäude. Weinstöcke von 1927 ranken sich an den Südfassaden des Stadels und des Wohnhauses bis unter den First.
Zum Petzi-Hof gehörten Flurstücke mit guten Getreideböden, reichlich Wald und Wiesenflächen. Der Petzi-Bauer war wohlhabend.
Dokumentation und Inventarisierung 1983-1986, Abtragung und Wiederaufbau 1985-1988 – Bauzustand und Ausstattung zeigen die Zeit um 1930 – Stadel nur Außenhaut original, im Inneren klimatisiertes Depotgebäude und Archiv
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