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Freilichtmuseum Finsterau

Die Hirschkopfhütte

Eine derbe Holzhauerherberge wird zur gemütlichen Jagdhütte

Abseits von den Bauernhöfen steht die Hirschkopfhütte. „Johann Degenhart Mauth 1907" steht mit Bleistift an die Blockwand der ehemaligen Waldarbeiterhütte geschrieben.
Es war wohl der Haumeister, der sich als Erbauer des kleinen Hauses dort verewigt hat. Bauherr war das Königreich Bayern, dem der Forst rund um Lusen und Rachel gehörte, und in dessen Diensten Johann Degenhart stand.

Hirschkopfhütte

Im Erdgeschoss befindet sich eine Stube mit Sesselofen, Tisch und Eckbank und einem breiten Bett. Zwei Fenster machen den Raum hell. Im Dachgeschoss sind zwei Kammern ausgebaut.
Ursprünglich war die Hütte derber. Unten war ein einziger Raum, in dem die Blockwände sichtbar waren, der Boden war gestampfte Erde. Oben gab es ein einfaches Lager, das durch eine freie Treppe an der Rückseite des Hauses erreicht werden konnte.
Später war die Hütte nicht mehr für die Holzhauer da, sondern für den Förster, der von dort aus zu seinen Reviergängen und zur Jagd aufbrach. Hier empfing er die Berichte der Haumeister und er saß mit Freunden oder mit seinen Holzhauern beisammen. Während das Feuer im Ofen prasselte, der Hafen mit dem Malzkaffee auf der Herdplatte dampfte und die klammen Hände auftauten, wurden die alten Geschichten erzählt, die schon so oft erzählt worden waren, und manchmal auch eine neue.

Vom alten Standort der Hirschkopfhütte hatte man einen malerischen Blick auf das Dorf und die Fluren von Finsterau, zuletzt aber waren Fichten und Ahorn bis nahe an die Hütte vorgedrungen.


Eineinhalbgeschossiger Blockbau, Scharschindeldeckung – Dokumentation 1994/95, Translozierung 1995/96