Wenn’s staader wird: Rauhnächte, Brauchtum und Aberglaube im Bayerischen Wald - Museumsnacht
Bevor das Freilichtmuseum Finsterau Anfang November in eine kurze Winterpause geht, stimmt es am 29. Oktober schon mal auf die staade Zeit und die kommenden Rauhnächte ein. Nach Einbruch der Dunkelheit wird das Museumsgelände mit Feuern beleuchtet und tauchen allerlei sonderbare Gestalten auf. In einigen Stuben der Museumshöfe erfährt man von Bräuchen und hört unheimliche Geschichten, die aus dem Bayerischen Wald überliefert sind. Ein bisschen schaurig wird es da werden, Angst brauchen die Besucher dieser Museumsnacht aber nicht zu haben.
Mit den Rauhnachtsbräuchen und in der Lousnacht wollten die Menschen im Woid seit alters her Geister vertreiben – alte Seelen, die rätselhaft umgehen und ihr Unwesen treiben. So werden an diesem Abend die Koishüttler Lousnachtgeister und die Wolfauslasser mit ihren schaurigen Masken und wilden Kostümen auftauchen und ihre Tänze ums Feuer aufführen. In einem Museumshof erfahren die Besucher, woher der Brauch des Ausräucherns kommt. In einem anderen entführt Karl-Heinz Reimeier in rätselhafte Erscheinungen und spukhafte Ereignisse. Die Erzählungen, die der Autor und Kreisheimatpfleger vorliest, hat er über viele Jahre gesammelt und unter dem Titel „Wenn’s weihrazt“ veröffentlicht. Glaube und Aberglaube liegen in den von Mund zu Mund überlieferten Geschichten oft nah beieinander. Eine weitere Weihraz-Geschichte ist von der Passauer Musikerin und Darstellerin Barbara Dorsch zu hören. Sie liest in einem Video, das im Filmraum des Museums gezeigt wird, zwei kurze Spukgeschichten über die „Wöcklin“.
Ein Ausschank der Brauerei Kanzel Bräu, Sengzelten Denk und die Finsterauer Feuerwehr und Florians Backstube sorgen für Speis und Trank in dieser außergewöhnlichen Museumsnacht.
Eintritt für Erwachsene 8 €, Kinder haben freien Eintritt.
Foto: Ilona Kuckuck