Sonderausstellung: LandLeid
LandLeid heißt die neue Ausstellung, die im Freilichtmuseum Finsterau zu sehen ist. Unter dem Titel „LandLeid – Fotografien von Land und Mensch aus dem Bayerischen Wald“ zeigt Christoph Eder analoge schwarz-weiß Werke und mixt diese mit digitaler Fotografie. Es ist die erste Ausstellung des Mauthlers und eine besondere Ehre für ihn, seine Kunst in seiner Heimatgemeinde zeigen zu dürfen.
Christoph Eder (33) stammt aus Mauth und wohnt in Mauth. Er liebt seine Heimat, die Landschaft und die Menschen, die dort leben. Und genau dies hält er mit seiner Mamiya RB67 auf Bildern fest. Er ist auf der Jagd nach Motiven für seine analoge Schwarz-Weiß-Fotografie. Nein, es ist keine Jagd. Es sind sein Gespür und seine weltoffen-vertrauenserweckende Art, mit denen er jene Menschen einfängt, die sich aus nächster Nähe porträtieren lassen. „Wer vor die Kamera kommt, entscheidet oft der Zufall. Sie sitzen im Dorfwirtshaus oder sind Gast bei einem Konzert“, schildert Eder. Seine „Models“ heißen Franz, Therese, Tom, Anita oder Leo. Ihre Gesichter erzählen Geschichten. Die Geschichten ihres Lebens – so markant und ehrlich, dass sie das Wohnzimmer eines Fremden schmücken können, weil die Bilder so große Nähe, Vertrautheit und Wärme erzeugen. Selbst das Porträt eines namenlos-lächelnden Obdachlosen aus dem böhmischen Budweis gibt weniger der Armut ein Gesicht als vielmehr dem unverfälschten, echten Leben, wie es eben so spielt. Eder begegnet jedem Menschen würdevoll auf Augenhöhe. „So bin ich in der Lage, die Personen unvoreingenommen zu porträtieren, ungeachtet von Stand oder Herkunft.“
In die Handarbeit seiner Schwarz-Weiß-Werke mischt Christoph Eder ganz bewusst moderne, digitale Kunstfotografie in Farbe. Er erzeugt damit Spannung und Abwechslung, ohne dass das eine Motiv das andere aussticht. „Jedes Foto lebt von seinen Emotionen“, sagt er und fängt diese auf dem digitalen Weg mit seiner Canon EOS 5D ein. Seine farbigen Exponate verleihen der LandLeid-Ausstellung einen spannenden Kontrast.
Neben den vielen Gesichtern sind in der Sammlung zudem authentische Naturaufnahmen zu sehen. Viele von ihnen sind direkt vor Eders Haustür am Fuchsberg entstanden oder hoch droben auf dem Sulzriegel zwischen Tummelplatz, Steinfleck und Lusen. Dabei verzichtet er bewusst auf die Motive der touristischen Hotspots, sondern hält das „Dazwischen“ fest.
„Für mich ist jeder Quadratzentimeter meiner Heimat kostbar, einzigartig und einfach wunderschön“, betont Eder. Es sind Momentaufnahmen vom Kommen und Gehen der Jahreszeiten und der Kraft der Natur. Der wilde Wald, der stirbt und gleichzeitig neues Leben entstehen lässt. Bilder als Hommage an die Schönheit des Lebens und seine Vergänglichkeit, die sich nirgends so unverfänglich und echt zeigen wie auf den Gipfeln und in den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Eine Reise zum Ursprung unseres Seins.
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