Jetzt steht es da, wo es hingehört!
Jetzt steht es da, wo es hingehört, das Taubenhaus aus Müllersberg
Der Kochhof im Freilichtmuseum Massing ist noch einmal ein Stück stattlicher geworden. Aus Kerneigen bei Wittibreut, auf halber Strecke zwischen Pfarrkirchen an der Rott und Simbach am Inn, wurde in den 1980er Jahren der Kochhof in das Freilichtmuseum Massing übertragen. Die großzügige Vierseitanlage ist Musterbeispiel für den niederbayerischen Vollerwerbsbauernhof. Ein solcher Bauer konnte es sich leisten, Tauben für seinen Sonntagsbraten und vor allem zur Darstellung seines bäuerlichen Selbstbewusstseins zu halten. Im Freilichtmuseum Massing ist er mit seinen vier Hofgebäuden und dem Austragshaus, mit Windbrunnen, Saugarten und Hühnerhaus die bedeutendste und größte Anlage.
Als der Kochhof ins Museum kam, war das Taubenhaus, das einmal wenige Kilometer von Kerneigen entfernt im Weiler Müllersberg stand, schon ein paar Jahre im Ensemble des Heilmeierhofs aufgestellt. An seinem alten Standort wäre es verfallen, wie so viele andere Taubenhäuser aus vergangenen Jahrzehnten auch. Mit den als Gänsehälse gestalteten Kopfbändern unter dem mehrstöckigen Nestgehäuse war es den Gründern des Museums früh aufgefallen.Der Heilmeierhof mit seinem Haupthaus aus der Dingolfinger Gegend wurde in den letzten Jahren Stück für Stück zum pädagogischen Zentrum des Freilichtmuseums ausgebaut: Die Ausstattung der Wirtstube im Haupthaus wurde rekonstruiert, im Austragshaus wurde der Kramerladen eingerichtet, der Stadel erhielt eine Bühne für Chorauftritte, im Wasch- und Backhaus erleben Woche für Woche etliche Kindergruppen Bauernbrotbacken und Waschtag in alter Zeit. Vor einigen Monaten hat der Träger des Museums beschlossen, an das Haupthaus eine Schulstube anzubauen. Immer deutlicher wurde, das alte Taubenhaus gehört nicht hierher.
Nach vierzig Jahren im Museum stand jetzt eine Instandsetzung des Taubenhauses an. Im Winter wurde das marode Schindeldach abgenommen und das Nestgehäuse samt Säule in den Bauhof des Museums gebracht. Der Museumszimmerer Rupert Hofer hat schadhafte Teile erneuert, neue Dachschindel geschnitten und die wackeligen Kopfbänder, die das Häuschen tragen, wieder gesichert. Vor allem die Anflugbretter vor den Schlupffenstern waren unrettbar kaputt gewesen.
Seit einigen Tagen steht das Taubenhaus aus Müllersberg jetzt im Kochhof, wo es hingehört: als repräsentative Mitte eines stattlichen Rottaler Vierseithofs. Der Blechgockel auf der Spitze seines Pyramidendachs grüßt hinauf zum Rad des Windbrunnens.
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PHOTO: Freilichtmuseum Massing