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  • Ein Stadeldach aus Roggen

    Der Stadel des Heilmeierhofs im Freilichtmuseum Massing bekommt ein neues Dach – und zwar ein ganz besonderes: ein Dach aus Roggenstroh. Dazu ist eigens ein Strohdecker aus Norddeutschland angereist, der in den nächsten zehn Tagen allen großen und kleinen Museumsgästen seine Handwerkskunst präsentieren wird. Sie erfordert viel Geschick in luftiger Höhe und wird nur noch von wenigen beherrscht.

    Strohdach decken

    Er bindet das sorgfältig von Hand gedroschene Stroh in vielen Schichten auf die Dachlatten und klopft es fest, die überstehenden Halme werden mit einem scharfen Messer abgeschnitten. So entsteht eine dichte, gleichmäßige Fläche, die Sturm und Wetter standhält und von der das Regenwasser gut ablaufen kann.

    Solche Strohdächer waren über viele Jahrhunderte üblich, denn sie strahlen nicht nur Gemütlichkeit aus, sondern sorgen auch für ein angenehmes Raumklima – was gerade bei einem Stadel wichtig ist für die Lagerung der Garben. Das Strohdach bringt aber auch eine erhöhte Brandgefahr mit sich. Deshalb wurde es im beginnenden 20. Jahrhundert von Dachziegeln aus Ton verdrängt und ist heute eine echte Rarität.

    Ein Teil des Daches wird aber wieder mit Ziegeln eingedeckt, damit ein Feuer nicht so leicht auf Nachbarhäuser überspringt. Auch so eine gemischte Deckung hatte lange Tradition.

Thema

  • Freilichtmuseum Massing